Das Gasthaus „Zur Waldlust“
Das Gasthaus „Zur Waldlust“ in der Usinger Straße 22 feiert im Jahre 2000 sein 160jähriges Bestehen. Die Gründer, die 1840 den Anfang wagten, waren das Ehepaar Adam Burk III. und Juliana geb. Born, Wirtstochter aus der Gastwirtschaft „Zum grünen Baum“. Zum Gasthaus gehörten, wie aus dem Brandkataster von 1864 hervorgeht, eine Brauerei, eine Kegelbahn und eine Trinkhalle. Im Jahre 1875 übernahmen Sohn Johannes IX. und dessen Ehefrau Eva, eine geborene Bühlmayer aus Rockenberg, das Anwesen. Sie ließen noch eine Tanzbodenhalle errichten und die bestehende Trinkhalle in eine Wirtschaftshalle umbauen. Ein Inserat aus dem Oberhessischen Anzeiger vom 29. Juni 1876 weist darauf hin. Am 20. August 1880 verstarb Johannes Burk im Alter von nur 37 Jahren. Die Witwe Juliana, mit den drei- und vierjährigen Kindern Johannes und Anna Elisabetha, heiratete in zweiter Ehe den Metzger und Landwirt Karl Krebs VII. Gemeinsam führten sie die Gaststätte weiter. Aus der Ehe mit Karl gingen noch zehn Kinder hervor, wovon vier im Säuglingsalter starben. Aus Platzgründen, denn die Familie bestand jetzt aus zwei Erwachsenen und acht Kindern, ließ man noch ein Torhaus an das bestehende Wohnhaus anbauen. Im Jahre 1908 kam schließlich noch ein Schlachthaus mit Metzgerei hinzu. Anna Elisabetha, die Tochter aus erster Ehe, heiratete 1920 Maximilian Josef Burk, Inhaber des Gasthauses „Zum Darmstädter Hof“. Der älteste Sohn der beiden, Karl VIII., der auch das Metzgerhandwerk erlernt hatte, übernahm mit seiner Ehefrau Margaretha Juliana am 1. April 1915 den elterlichen Besitz. Die Familie Krebs ließ, wie auch schon ihre Vorgänger, im Zuge fortschreitender Modernisierung bauliche Veränderungen vornehmen. So erhielt das Anwesen nun einen neuen Metzgerladen mit Kühlhaus; auch die Waschküche samt Stallungen wurden neu konzipiert. Im nebenstehenden Grundriss des Erdgeschosses sind die Raumaufteilungen eingetragen.